Wie können Aktivierungsboxen aussehen




Wie können Aktivierungsboxen aussehen

Beitragvon widder49 » Mo 3. Aug 2015, 20:04

Um die 10-Minuten-Aktivierung durchzuführen braucht man neben den Grundvoraussetzungen wie zum Beispiel einem gut beleuchteten Raum nur noch wenige Materialen. Am einfachsten ist es, wenn die Station oder der Sozialdienst der Einrichtung im Vorfeld bereits "Aktivierungskisten" oder "Aktivierungsboxen" angelegt hat. Dann muss der Mitarbeiter, der die 10 Minuten Aktivierung durchführt, lediglich eine passende Aktivierungskiste wählen und daraus die Materialen den zu aktivierenden Bewohnern reichen, bzw. die Senioren einen Gegenstand oder eine Bildkarte greifen lassen.

Aktivierungsbox zur 10 Minuten Aktivierung: ein alter Schuhkarton, eventuell schön verziert und beklebt (in den Deckel die "Stückliste" und eine Kurzanleitung einkleben) und zum Beispiel mit folgenden Materialien füllen:

verschiedene Stoff-Taschentücher (diese hatten früher einen ganz anderen Stellenwert wie heute)
verschiedene Werkzeuge (Zange, Hammer, Nägel, Schraubenzieher, Schrauben, ....)
Sprichwortkarten, Sprichwörter ergänzen
kleine Gartengeräte
Bildkarten verschiedenster Kategorien
Küchenutensilien (Kochlöffel, Teigschaber, Kaffeelöffel, Schneebesen und viele andere mehr)
Knöpfe und Utensilien zum Nähen (Vorsicht bei Nadeln, die können gefährlich werden)
Wäscheklammern
Schreib- bzw. Büro-Utensilien wie z.B. Bleistifte, Farbstifte, Spitzer, Filzstifte, Schiefertafel, Griffel und Griffelkasten, Lineal, ..

Wenn Sie auch die Senioren und Angehörigen an der Zusammenstellung der Aktivierungskisten beteiligen, lässt sich diese Liste sicherlich beliebig erweitern.

Kaufen Sie die Utensilien keinesfalls neu. Der Inhalt einer Aktivierungsbox sollte möglichst mindestens halb so alt sein wie die Senioren ! Als Alternative zu Utensilien können Sie auch Bilder der Gegenstände (Bildkarten) benutzen.

Bilder, im Internet gefunden und ausgedruckt, am besten laminieren.
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Re: Wie können Aktivierungsboxen aussehen

Beitragvon widder49 » Mo 3. Aug 2015, 20:06

Tipps zur Durchführung der 10 Minuten Aktivierung:

kann als Einzelaktivierung oder als Gruppenaktivierung durchgeführt werden

es sollte einen verantwortlichen Mitarbeiter pro Schicht geben, der die 10 Minuten Aktivierung durchführt

die Durchführung der 10-Minuten-Aktivierung sollte einen gleich hohen Stellenwert wie die Grundpflege haben (und das nicht nur den Senioren gegenüber sondern auch innerhalb des Teams, bestehend aus Pflegefachkräften wie AltenpflegerInnen, Krankenschwestern, Krankenpflegern und auch Pflegehilfskräften wie z.B. Pflegehelfer, Altenpflegehelfer, Krankenpflegehelferinnen, nicht zu vergessen sind auch die Sozialpädagogen, Ergotherapeuten und Hauswirtschafterinnen, Hauswirtschaftshelfern) !!!

Bei der Auswahl der Materialien die Wünsche und Bedürfnisse und vor allem die Biografie der Senioren beachten

Die Senioren während der 10-Minuten-Aktivierung immer persönlich und mit Namen ansprechen

alles gesagte aufgreifen und auf Korrekturen verzichten


Die Durchführung mit der Aktivierungskiste "Werkzeuge" könnte so aussehen:

Herrn M. (früher Schreiner) darf sich ein beliebiges Gerät aus der Aktivierungskiste "Werkzeuge" aussuchen.
Er wählt den Hammer. Dazu kann man mit geschickten Fragen Herrn M. auf vielfältige und interessante Weise aktivieren.
Welche Farbe hat der Hammer? Wie schwer ist er? Fühlen Sie das kalte Eisen? Für was kann man einen Hammer verwenden außer Nägel ins Holz zu schlagen (z.B. als Unterlage wie Prellbock, als Fleischhammer, ...)?

Frage wie oft sich wohl Hr. M. auf die Finger gehauen hat, ...,

Welche Geschichten kann Hr. M. zum Hammer berichten?

Bei regelmäßig durchgeführten 10 Minuten Aktivierungen können Sie Veränderungen bei den Senioren und auch Veränderung bei den Pflegemitarbeitern feststellen:

Die Bewohner sind zufriedener und ausgeglichener; es entsteht mehr Zufriedenheit und Geselligkeit unter den Bewohnern, das Arbeitsklima wird - durch den höheren Stellenwert der therapeutischen Arbeit - besser.

Letztendlich erhält in solch einem Klima in der Pflege - allen Belastungen zum Trotz - auch wieder das Element Freude und Spaß an der Arbeit seinen Raum und ermöglicht schließlich mit den Bewohnern das gemeinsame Leben und Erleben von Humor.




Quelle: www.aktivierungen.de
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